Der moderne Mensch profitiert in zunehmend mehr Lebensbereichen von zahlreichen, der Digitalisierung geschuldeten Vorteilen. An Vorteile aber gewöhnt man sich schnell. Entsprechend muss, wer langfristig zufriedene Mieter will, die digitalen Möglichkeiten nutzen.
Die Schweizer sind ein Volk von Mietern – und ihre Erwartungshaltung steigt rasant. Vor allem, weil sie in zahlreichen – von fortgeschritten digitalisierten Branchen dominierten – Lebensbereichen erfahren, wie einfach und komfortabel das «digitale Leben» sein kann. Daher fordern sie vergleichbaren Komfort auch «zuhause». Aus gutem Grund. Immerhin ist der Mietzins einer der höchsten Posten im Budget der meisten Menschen. Entsprechend stellen diese zunehmend oft die berechtigte Frage: Warum sollte ich gerade bei dem, wofür ich am meisten bezahle, mit weniger als dem Maximum zufrieden sein?
Wer es gewohnt ist, mit einigen wenigen Klicks auf dem Smartphone Theaterkarten, Flüge, Hotelzimmer und Ausflüge zu buchen, eine Pizza zu bestellen, den Servicetermin fürs Auto zu vereinbaren oder einen Parkplatz zu reservieren, sieht nicht ein, weshalb er für die Kommunikation mit seinem Vermieter zum Telefonhörer greifen, E-Mails oder gar Briefe verschicken sollte.
Immobilienverwaltungen müssen daher – zwingend und schnell – nicht nur die Prozesse für die Vermarktung und Vermietung von Objekten, sondern vor allem für deren Bewirtschaftung digitalisieren.
Auf webbasierten Vermarktungsplattformen à la Homegate oder Immoscout setzen neue Plattformen wie workspace2go oder ImpactHub die Immobilienbranche bereits unter Druck. Die Konsumenten, sprich Mieter, lernen daraus – und werden anspruchsvoller. Ein paar Daten und Fotos reichen nicht mehr. Videos, auch aus der Umgebung, sowie detaillierte Fakten zum «Leben vor Ort» sind gefordert – und werden von innovativen Anbietern geliefert. In naher Zukunft werden potenzielle Mieter Wohnungen vorab virtuell «erleben» können – mit den eigenen Möbeln in den Räumen.
Noch mehr erwarten die Mieter vom realen Wohnerlebnis. Notwendiges muss einfach sein: Die Abrechnung der Nebenkosten muss transparent erfolgen – und elektronisch. Wer temporär Platz braucht, etwa einen Hobbyraum für ein Bastelprojekt oder einen Winterstellplatz für den Camper, will das schnell, unbürokratisch und am liebsten mit einigen wenigen Klicks anmelden und vereinbaren können. Geht etwas kaputt oder benötigt ein Gerät oder eine Installation einen Service, will der «digitale Mieter» alles dafür Nötige «mit dem kleinen Finger der linken Hand» managen können.
All dies zu realisieren kostet die Immobilienverwaltungen natürlich Geld. Dieses jedoch fliesst zurück! Konsequente Digitalisierung senkt dauerhaft die administrativen und personellen Kosten für Verwaltung, Vermarktung und Bewirtschaftung. Zudem eröffnet sie zusätzliche Mietpotenziale, da Mieter nachweislich bereit sind, für ein Mehr an Komfort auch ein Mehr an Miete zu bezahlen. Bester Beweis: Für «Smart Home»-Wohnungen mit digitaler Steuerung der Komfortfunktionen wird bereits heute deutlich mehr Mietzins verlangt und bezahlt als für Wohnraum mit herkömmlicher Ausstattung.
Please Wait...